Besichtigung der kurfürstliche Grablege

Die kurfürstliche Grablege

Die Kurfürstliche Grablege im Freiberger Dom ist ein bedeutendes Beispiel für die Grabmäler und die monumentale Kunst des Spätrenaissance- und Barockzeitalters in Deutschland. Hier sind einige wichtige Details zu beachten:

 

Architektonische Struktur:

Die Grablege erstreckt sich über die östlichen Gebäudeteile des Freiberger Domes. Sie umfasst zwei Seiten-kapellen, den Vorchor und den Hohen Chor. Nach einem Brand im Jahr 1386 wurde der Hohe Chor neu errichtet, wobei romanische Reste des Vorgängerbaus sichtbar blieben.

 

Geschichte:

Nach der Reformation wurde die ehemalige Kapelle des Kollegiatsstifts zu einer Grablege umgewandelt.

Die Bestattungen in der Grablege erfolgten zwischen 1541 und 1698.

Die heutige Grablege wurde zwischen 1589 und 1594 unter der Leitung von Giovanni Maria Nosseni errichtet.

 

Architektonische Merkmale:

Die Grablege ist durch eine wandfüllende Epitapharchitektur im Hohen Chor gekennzeichnet.

Bronze-Statuen der hier bestatteten Personen werden mit marmornen Schrifttafeln abgewechselt.

Es gibt auch Darstellungen von Propheten, Putti mit Wappen, Engel, allegorische Tugendfiguren und Darstellungen des Weltgerichts.

 

Grabmale und Denkmäler:

Ein monumentales Grabmal für Kurfürst Moritz ist im Vorchor zu finden, mit einer Alabasterstatue des Verstorbenen.

In den Seitenkapellen sind verschiedene Grabmäler, darunter Zinnsärge und eine Doppelgrabanlage für Kurfürstinnen.

Die Decken der Kapellen sind mit Gewölbefiguren und klassizistischer Giebelarchitektur geschmückt.

 

Kunstwerke und Handwerkskunst:

Die Grablege enthält zahlreiche Kunstwerke, darunter Bronzestatuen, Alabasterstatuen, allegorische Figuren, und Arbeiten von Barockbildhauern wie Balthasar Permoser.

Die Messinggrabplatten auf dem Boden wurden in der Werkstatt der Familie Hilliger gegossen, während die künstlerischen Vorlagen von Dresdner Hofkünstlern stammen.

 

Insgesamt ist die Kurfürstliche Grablege im Freiberger Dom ein herausragendes Beispiel für die spätrenaissance- und barocke Grabkunst und zeigt die Pracht und den Reichtum der sächsischen Kurfürsten.

 

Literatur: Meine-Schawe, Diemer, Dehio Sachsen II, Kandler, Syndram u.A., Fontana, Heller, Lieberwirth